Der Böser-Tritt-Steig für Geübte leicht. Guter leichter, Wanderweg vom Lünersee zur Totalphütte. Weg von der Totalphütte auf die Schesaplana relativ leicht, an der 2. Steilstufe ist etwas leichte Kletterei nötig. Drahtseile vorhanden.
Schattenlagant - Lünersee: 1 ¼ h Lünersee - Totalphütte: 1 ¼ h Totalphütte - Schesaplana: 2 h Gesamt: 4 - 5 h
Beschreibung
Böser-Tritt-Steig: Für Geübte leicht, Trittsicherheit nötig ebenso der Schesaplanasteig auf den Gipfel.
Vom Parkplatz in Schattenlagant (Lünerseebahn) nach rechts durch einen dichten Latschenhang hinauf zum Böser-Tritt-Steig. Hier über die Felsen (teilweise Seilsicherungen) recht steil, teilweise nass (Bach), steil in Richtung Lünersee. Am Schluss in Kehren zum Lünersee. Nach links in 2 Minuten zur Douglasshütte. Vom Lünersee nach rechts (Westen) auf dem Lünerseeuferweg eben weiter. Dann folgt der Abzweig nach rechts zur Totalphütte. Zuerst relativ flach ansteigend den Hang querend nach Südwesten. Später dreht der Weg nordwestwärts und führt relativ steil eine Rinne hinauf. Kurz darauf wird es flacher und in wenigen Minuten ist die Totalphütte erreicht. Schesaplanasteig: Hinter der Hütte zuerst etwas abwärts. Kurz darauf führt der Weg nach links einen Felsriegel hinauf. Danach wird es etwas flacher (-> Abzweig zum Südwandsteig) und der Weg zieht unter dem markanten Gipfel nach rechts in ein Hochtal. Zuvor noch steil, ein paar leichte, kurze Kletterstellen (Seile) sind zu meistern. Im Hochtal geradeaus den nächsten Hang hinauf und dann nach links auf den Grat. (Schild Grenze Schweiz-Österreich). Nun noch wenige Minuten nach rechts entlang des Gipfelgrates auf den höchsten Berg im Rätikon (Schesaplana, 2965m)
Abstieg: wie Aufstieg.
Hinweis: Es gibt noch zwei weitere Möglichkeiten auf die Schesaplana. 1. Brand - Oberzalimhütte - Leibersteig - Mannheimer Hütte - Schesaplana (6 - 7 h, schwierig) 2. Seewies - Schesaplanahütte - Schesaplana (7 h, Weg liegt komplett in der Schweiz)
Totalphütte, 2385m Tel. Hütte: +43-(0)664-2400260 / Tel. Tal: +49-(0)5552-62639 Totalphütte, postlagernd, A-6708 Brand OeAV Sektion Vorarlberg, Untersteinstr. 5, A-6700 Bludenz www.alpenverein.at/vorarlberg Bewirtet von (ca.): Anfang Juni - Mitte Oktober Betten: 0 - Matratzenlager: 85 - Notlager: 10 (Winterraum)
Douglasshütte, 1976m Tel. Hütte: +43-(0)5559-25951 Douglasshütte, A-6708 Brand OeAV Sektion Vorarlberg, Untersteinstr. 5, A-6700 Bludenz www.alpenverein.at/vorarlberg Bewirtet von (ca.): Anfang Juni - Mitte Oktober Betten: 70 - Matratzenlager: 80 - Notlager: 20 (Winterraum)
Ein paar Bilder während der Bergtour. (Für eine größere Version auf das Bild klicken)
Von Schattenlagant (1566m, Lünerseebahn) zur Douglasshütte-Lünersee (1970m) ”Böser-Tritt-Steig”
Brand (1037m) Brandner Tal
Schattenlagant (1566m)
Böser-Tritt-Steig
Böser-Tritt-Steig
Böser-Tritt-Steig
Böser-Tritt-Steig
Douglasshütte (1976m)
Persönliches Fazit:
Diese Bergtour ist meine erste Wanderung im Rätikon. Nachdem es gestern einiges geregnet hatte, rechnete ich schon mit Neuschnee bei der heutigen Bergtour. Um 11.30 Uhr kam ich in Schattenlagant(1566m) an. Dort im hintersten Brandner Tal (Seetal) befindet sich die Talstation der Lünerseebahn. Schon auf der Fahrt durch das Tal konnte ich zeitweise hinauf auf die Schesaplana sehen. Und da sah ich viel Schnee liegen. Um 12.30 Uhr begann ich dann in Schattenlagant den Aufstieg zur Totalphütte. Gleich hinter der Talstation Lünerseebahn zweigt der Böser-Tritt-Steig ab. Zuerst geht es hier erst mal durch viele dichte Latschen im zick-zack den Hang hinauf. Später öffnet sich dann der Blick auf den weiteren Weg. Man sieht, wie der Weg auf die Felsen führt. Nachdem der obere Teil eines Schuttkares hinter mir liegt, kommt man in die Felsen. Hier sollte man übrigens relativ zügig gehen, der der steile Felshang oberhalb ist steinschlaggefährdet. Man kommt recht gut voran auf dem Bösen Tritt, teilweise sind auch Seile da zum festhalten, welche aber eigentlich nicht nötig sind, wenn man etwas geübt ist und trittsicher. Weiter oben wird es dann etwas nass: Ein Bach läuft quer über die Felsen, man muss wohl oder übel da durchsteigen. Die Schuhe werden dabei etwas nass..... Danach ist das Gröbste hinter uns. In steilen Kehren erreicht man den herrlichen Lünersee. Links an der Bergstation befindet sich die Douglasshütte (1976m).
Vom Lünersee (1970m) auf dem Lünerseeuferweg zur Totalphütte (2385m)
Am Lünersee
Am Lünersee
Aufstieg zur Totalphütte
Aufstieg zur Totalphütte
Lünersee
Totalphütte (2385m)
Aufstiegsweg zur Schesaplana
Totalphütte (2385m)
Aufstiegsweg zur Schesaplana
Die Kloklingel
Blick zum Lünersee
Aufstiegsweg zur Schesaplana
Die Mondfinsternis in der Nacht
Nun folgt sozusagen der gemütliche Teil der Bergwanderung. Man geht eben am Lünersee entlang auf dem Lünerseeuferweg in südwestlicher Richtung. Hier trifft man viele Menschen, die mit der Bahn heraufgefahren sind und das herrliche Panorama genießen. 15 Minuten später zweigt rechts der Steig zur Totalphütte ab. Hier werden es dann schon wieder weniger Menschen. Nicht sehr steil führt der schöne Weg langsam höher, der Lünersee liegt immer weiter unter mir. So geht es einige Minuten dahin. Bald jedoch wird es schon einiges steiler. Der Weg dreht nach Nordwest und führt entlang einer Rinne den Steilhang hinauf. Bei viel Sonne kommt man hier schon gehörig ins Schwitzen. Nachdem man sich den Hang hinaufgeplagt hat wird es wieder flacher und hinter einer Geländekante taucht dann vor dem Wanderer die Totalphütte vor einem grandiosen Hochgebirgspanorama auf. Um 15.00 Uhr kam ich an der Totalphütte an. Dort lag dann auch der erste frische Neuschnee. Der Wirt schob ihn gerade von der Terrasse. Hinter der Hütte kann man den weiteren Weg auf die Schesaplana genau sehen, zumal heute schon die Spuren im Schnee zu sehen waren. Auch ziemlich weit oben an dem markanten Felsen sah man noch Wanderer im Schnee stapfen. Aber nun musste ich mir erst mal mein Lager für heute nacht besorgen. Nach dem Abendessen ging es dann ins Stockbett. Doch um 22.00 Uhr musste ich dann noch mal raus, den heute nacht konnte man über Mitteleuropa eine Mondfinsternis sehen. Der Himmel war sternenklar, es war recht kalt und der Mond schon fast halb bedeckt vom Schatten der Erde.
Weg von der Totalphütte (2385m) auf die Schesaplana (2965m) über den ”Schesaplanasteig”
Erste Steilstufe
Zweite Steilstufe
Blick zum Lünersee Totalphütte
Im Hochtal unter der Schesaplana
Blick in das Hochtal
Schesaplanasteig
Blick zum Gipfel
Schesaplana (2965m)
Drusenfluh-Sulzfluh Kirchlispitzen
Unterhalb des Gipfels
Am nächsten Tag (So, 17. August 2008) ging ich nach dem Frühstück um 8.00 Uhr los. Es war recht kalt um diese Uhrzeit hier oben an der Totalphütte. Gleich hinter der Hütte lag schon der Neuschnee am Weg. Nach einer kurzen flachen Etappe muss man eine steilere Stufe überwinden. Im Schnee stieg ich hoch in die steile Rinne. Oben wird es etwas flacher und der Weg führt jetzt in Richtung eines markanten Felsens. Kurz davor zweigt nach links der sog. Südwandsteig ab. Doch auf diesem Weg führte nur eine einzige Spur weiter. Die anderen Spuren führten den recht steilen Hang hinauf. Jetzt unter dem markanten Felsen kommt das schwierigste Teilstück. Bei einigem Schnee steigt man jetzt steil, teilweise mit Seilversicherungen, die steile Felsstufe hinauf. Man muss hier auch öfters mal die Hände an den Felsen legen. Aber schwieriger wird es dann doch nicht. So kam ich recht flott in ein kleines Hochbecken oberhalb dieser Geländestufe. Und hier sah es dann schon richtig winterlich aus. Ich stapfte weiter durch den tiefen Neuschnee auf die andere Seite des Hochtales. Wieder steiler werdend ging es recht mühsam hinauf. Es gab auch hier wieder vereinzelt Seilsicherungen, sofern man sie unter dem Schnee gesehen hatte. Jetzt ging es dann nach links zu einem sichtbaren Schild oben auf dem Grat. Es ist das Grenzschild zwischen Vorarlberg und Graubünden. Auf der anderen (Schweizer) Seite kommt der Weg von der Schesaplanahütte herauf. Jetzt musste ich nur noch in wenigen Minuten auf dem Gipfelgrat hinauf zum Kreuz des höchsten Berges im Rätikon. Um 9.40 Uhr erreichte ich den Schesaplanagipfel. Das Gipfelkreuz ist mit 12 Seilen befestigt. So viele Seile hatte ich bisher noch bei keinem anderem Kreuz gesehen. Es scheint hier also zeitweise recht windig zuzugehen....
Auf dem Gipfel der Schesaplana (2965m): Das Panorama
Brandner Gletscher Mannheimer Hütte
Mannheimer Hütte
Gipfelkreuz
Ein Wintertag im Hochsommer
Gipfelkreuz
Blick nach Brand
Brandner Gletscher
Blick zum Lünersee
Hier sieht man das Panorama von der “winterlichen” Schesaplana. Im Nordwesten befindet sich der Brandner Gletscher, rechts daneben erkennt man die Mannheimer Hütte (2679m). Es ist die höchstgelegene Hütte in Vorarlberg. Im Norden schweift der Blick tief in das Brandner Tal hinab. Knapp 2km tiefer liegt Brand (1037m). Im Süden sieht man den Schweizer Kanton Graubünden. Im Osten erkennt man die markanten Gipfel der Drusenfluh und der Sulzfluh. Man sieht jetzt auch wieder den Lünersee, der hinter heute verschneiten Berggipfel grünblau schimmert.
Ein schönes Panorama, leider war es immer wieder ziemlich nebelig hier oben. Dafür wurde man aber durch den glitzernden Neuschnee mitten im Sommer entschädigt.