zu meiner Wanderung auf der Suone Bisse du Ro
Übersicht meiner Bergtouren und -wanderungen
an der Bisse du Ro,

einer Walliser Wasserleitung (Suone) in den
Berner Alpen oberhalb von Crans-Montana.
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Wegverlauf im oberen Teil
der Bisse du Ro.
Blick von der Bisse du Ro zur Bella Lui.
-> Crans-Montana
<- 6. Tag: Wildstrubel, 3243m
-> 8. Tag: Sasseneire, 3254m
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Meine Literaturempfehlungen
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Wasserweg (Suone)
Bisse du Ro

Kartenausschnitt aus
“Unterwallis”
© Waeber/Steinbichler
Bergverlag Rother München
ISBN 3-7633-4128-5

Fotos: © Christian Engl

Walliser Wasserleitung
“Bisse du Ro”
(Crans-Montana, Plans-Mayens)
Berner Alpen (Schweiz)
10. August 2003

Wetter: sonnig und heiss

Wasserweg (Suone)
Bisse du Ro

 


Größere Kartenansicht 

Start

Parkplatz in Plans-Mayens,1620m (oberhalb von Crans-Montana)

Ziel

Bisse du Ro, Alpfläche Er de-Chermignon, 1662m (Berner Alpen)

Charakter

Teilweise sehr ausgesetzter, teilweise rekonstruierter Wasserleitungsweg, teilweise mit Seilen gesichert.
Schwindelfreiheit erforderlich!

Höhenunterschied

---

Gehzeiten

hin und zurück jeweils 1 - 1 ½ h

Beschreibung

Schwindelfreiheit
 erforderlich!

Von der Bushaltestelle in Plans-Mayens geht es ca. 50 Meter steil einen Waldweg hinab, wo man dann auf den Weg “Bisse du Ro” trifft. Von nun an geht es immer der Bisse entlang, teilweise einem direkt in senkrechten Felswänden eingeschlagenen Weg. Auf den Kopf aufpassen!
Abstieg: Zurück auf gleichem Weg.

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Ein paar Bilder während der Bergwanderung.
(Für eine größere Version bitte auf das Bild klicken)

Weg Bisse du Ro

Er de-Chermignon
Bella Lui

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Sehenswertes

Der “Bisse du Ro” ist der verwegenste aller Walliser Wasserleitungen; es ist unglaublich, welch morsche und ausgesetzte Felsflanken sie quert - wie groß muß wohl die Not gewesen sein, als sie vor vielen hundert Jahren erbaut wurde und dann unter lebensgefährlichem Einsatz in Betrieb gehalten werden mußte.
Jetzt sind die gefährlichsten Stellen abgesichert, moderne Baustoffe erlauben die sichere Überwindung von Bereichen, wo früher so mancher sein Leben ließ.

Wissenswertes

Der "Bisse du Ro" ist sicherlich das Älteste und besterhaltenste Überbleibsel der Geschichte des Hochplateaus. Er wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Sein Lauf beginnt in dem kleinen Tal von Ertenze, und fließt auf einer von 5 km mit einer Senkung von 100 m an den Felswänden entlang und überquert dabei manchmal überhängende Passagen. Da die Instandhaltung wegen seiner Lage und des Wasserverlustes gefährlich wurde, entschied man sich 1947 dazu, den Tunnel vom Mont-Lachaux zu bauen. Seitdem fließt im "Bisse" kein Wasser mehr. Der Wanderweg aber bleibt wahrscheinlich einer der attraktivsten der Gegend; der Blick auf das Lienne-Tal ist nämlich wunderschön.

Im allgemeinen wurde die Suone direkt in den Boden oder den Felsen angelegt. Jedoch musste man zu einer anderen Technik greifen, wenn man auf zu steile Felswände stieß. Dann schlug man Löcher in den Stein, um darin einen Balken aus Lärchenholz zu befestigen, den man "Boutzet" nennt. Diese trugen die Bewässerungsrinne sowie das Brett für die Kontrollgänge des Aufsehers. Es war eine gefährliche Arbeit. Sie wurde etappenweise ausgeführt. Man schob zuerst ein Brett über den Abgrund und belud es mit Steinen, die als Gegengewicht dienten. Von diesem Brett aus haute der Arbeiter nach und nach Vertiefungen in den Felsen und rammte ein "Boutzet" ein. Um die Neigung zu berechnen, ließ man etwas Wasser durch die  Bewässerungsrinne laufen.

Ursprünglich haben sich weder Gemeinden noch Kantone mit dem Bau der Suonen beschäftigt. Es waren Privatpersonen, die sich zu einem Konsortium zusammenschlossen und alle Bau-, Unterhalts-, Überwachungs- und Verteilungskosten trugen. Die Mitglieder bilden eine Gemeinschaft, deren Bande sich gefestigt haben, je mehr Mühe und Opfer der Kampf ums Wasser ihnen abverlangte. Die Rechte der Mitglieder sind in Anteile aufgeteilt, die einer gewissen Bewässerungsdauer entsprechen. Auch heute noch sind die Mitglieder Eigentümer der Wasserrechte und verantwortlich für den Unterhalt.

Der Bau der Suonen war eine gefährliche Arbeit. Die Felsen bildeten das Haupthindernis. Im 12. Jahrhundert schienen sie wirklich unüberwindbar zu sein. Ohne Sprengstoff, ohne Maschinen und ohne technische Hilfsmittel gelang es den Einwohnern des Landes trotzdem, die furchterregenden Schwierigkeiten zu meistern. Dazu kam die Tatsache, dass man nur Material, das vorort vorhanden war, verwenden konnte: Holz, Stein und Erde. Bei dieser so risikoreichen Arbeit riefen die Erbauer Gott an, und wie ein wahres Glaubensbezeugnis, verkündeten sie folgende Worte: "Gott schütze die Arbeit und die, die sie lieben".

Die Verteilung des Wassers musste sehr gerecht vorsichgehen. Das Wasser floss in ein Verteilbecken (Lo Partichiou), ein Sammelbecken, das aus Kantbalken bestand und mit gleich großen quadratischen Löchern in gleicher Höhe versehen war. Die gleiche Menge Wasser floss also aus jedem dieser Löcher. Man nannte es ein "quartier" oder ein "quart d'eau". Jeder Einwohner, der dem Konsortium angehörte, hatte auf ein oder mehrere "quarts" Anrecht, gemäß seines erworbenen Wasserrechtes. Das Wasser wurde von Ende April bis Mitte September verteilt, und zwar abwechselnd an alle Berechtigten. Eine entsprechende Liste wurde veröffentlicht.

Früher konnten die meisten Einwohner weder lesen noch schreiben. Statt eine Liste der Berechtigten anzufertigen, nahm man deshalb markierte Stäbe zu Hilfe. Am Tage vor der Bewässerung hing der “évouen" (der Sekretär) die Stäbe vor seinem Haus auf, und am Spätnachmittag kamen die Leute, um sich zu informieren. Wenn sich das Familienzeichen oberhalb der Mittellinie, die um den Stab herumlief, befand, konnte sie das Wasser des Baches am Morgen benutzen, im anderen Falle musste sie damit bis zum Nachmittag warten. Der "évouen" kannte alle Markierungen, und konnte so die Benutzung kontrollieren, denn bei Trockenperioden war Missbrauch immer möglich.

Persönliches Fazit:

Wenn man im Wallis ist, sollte man sich auch mal die alten Wasserwege von früher, die sog. Suonen, anschauen.
Die
“Bisse du Ro” ist die extremste.
Nur leider ohne Wasser.
Häufig ist auch schon der Wasserlauf mit Geröll und sonstigen zugeschüttet und man kann sich schwer vorstellen wie das früher mal aussah. Ganz oben erfährt man nun, dass die Leitung schon
seit 1947 ausser Betrieb ist. Das muss äussert schwer gewesen sein, sie vor 50 Jahren instandzuhalten.
Kaum vorstellbar, wie “dieser Wasserweg” vor über 500 Jahren gebaut wurde.
Abends ging’s dann weiter nach
Grimentz, einem wunderbaren alten Walliserdorf. Der Dorfkern ist extrem interessant und “autofrei”.
Nicht verpassen!

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Wildstrubel

Sasseneire

Letzte Aktualisierung der Seite am :
Sunday, 22. July 2018
 

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